Wenn zu dir jemand mit dem Brustton der Überzeugung sagt: „Ich bin großartig!“, was denkst du dann?
Denkst du dann, der oder die ist aber ein Angeber, sowas von überheblich?
Oder denkst du, wow, derjenige ist sich seiner Selbst wirklich bewusst?
Oder was genau denkst du?
Es lohnt sich, dieser Frage einmal tiefer nachzugehen.
Ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch auf seine Weise großartig ist. Und ich würde gerne jeden Menschen in seiner Großartigkeit auch von außen erkennen.
Bei mir selbst habe ich so meine Schwierigkeiten mit der Großartigkeit. Groß ja, artig auch ziemlich, aber wirklich, wirklich großartig habe ich mich im Innen nie gefühlt und dies dann natürlich auch nicht nach außen gezeigt.
Und warum nicht? Viele innere Dialoge sagten sowas in Richtung wie „ach, ich will mich den anderen nicht in meiner Größe zumuten“, „wenn ich mich wirklich zeige, wie groß ich innerlich bin, dann verschrecke ich die Menschen“, „ich will doch Anerkennung von den Menschen um mich herum und Liebe und wenn ich meine tiefschürfende Seite zeigen, dann mögen mich die anderen nicht mehr. Ich bin dann too much und ein unangenehmer Zeitgenosse“.
Ja, wer kennt das nicht, diesen Wunsch nach Anerkennung und Liebe von außen. Wir alle kennen das und wollen das. Doch hält uns dieser Wunsch nicht genau davon ab, dass der Wunsch in Erfüllung geht?
Wenn ich mich in meiner gesamten inneren Schönheit und Ganzheit zeige, dann bin ich in meiner Selbstliebe und Selbstwertschätzung. Dann brauche ich die Anerkennung von außen gar nicht mehr. Und genau dann kommt die Anerkennung und Liebe von außen ganz unerwartet und ungefragt.
Ich höre schon vom Außen ab und zu, wie großartig ich bin und welche Fähigkeiten in mir stecken. Das sind die Menschen, die tief schauen und selbst ihre eigene Großartigkeit erkannt haben. Doch bisher konnte ich mich zwar über diese „Komplimente“ freuen – Komplimente in meinen Augen, dabei sind es nur Rückmeldungen, darüber was jemand anderes in meiner Gegenwart erlebt –, aber ich konnte sie nicht richtig in mir fühlen, also auch nicht integrieren und das eigene Gefühl von Großartigkeit entwickeln.
Heute ist mir nochmal intensiv klar geworden, dass ich mein Leben nicht wirklich lebe, wenn ich mich nicht wirklich in Gänze zeige und nur die – in meinen Augen – positiven Seiten von mir nach Außen zeige. Meine anderen Seiten können für die Menschen von viel größerem Wert sein, wenn ich sie zeige, das durfte ich heute wieder einmal erfahren.
Ich mache jetzt einen Spaziergang und gehe damit, mein „ich bin großartig“ zu fühlen.
Leute, ihr braucht keine Superhelden zu sein, um großartig zu sein, nur ihr selbst zu sein, reicht!
Mit einem offenen Austausch aller unserer Seiten können wir die Welt ganz anders gestalten. Die Welt braucht einen neuen Umgang miteinander, wahrhaftiger, authentischer, großartiger und dennoch in der Demut, dass auch alle anderen großartig sind.